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MIR GEHT'S DOCH SUPER ... ODER? WANN WIR WIRKLICH HILFE BRAUCHEN

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Die Zahl der Fehltage aufgrund von Ängsten und Depressionen hat die Diagnose Rückschmerzen mittlerweile statistisch von Platz 1 verdrängt. Es brennt. Allerdings oft unterhalb der Oberfläche. Unsichtbar, solange bis nichts mehr geht. Wieso vereinbaren wir bei Zahnschmerzen so flott einen Termin beim Zahnarzt und glauben, bei emotionalen Schieflagen, müssten wir mit allem allein fertigwerden?

 

GEDANKEN VON DER COACHING-COUCH

 

Wenn der Fuß gebrochen oder Blinddarm gereizt ist, ist das zwar ungünstig, aber immerhin eindeutig. Es gibt eine Diagnose, einen Behandlungsplan und hoffentlich eine schnelle Genesung. Die Schulmedizin verbringt auf dieser Ebene kleine und große Wunder.  

Doch was, wenn die unsichtbaren Teile unseres Systems die Probleme bereiten? Verspannungen, Verstimmungen, Ängste, Schlafstörungen oder Bauchdrücken zeigen an, dass etwas nicht stimmt und keineswegs ignoriert werden sollte.  Gedankenkreisel drehen nach dem Aufwachen oder vor dem Einschlafen ihre Runden. Das Problem: Hier fällt die Diagnose viel schwerer. Mindestens drei Varianten sind denkbar:

 

1) Es handelt sich um eine kurze Krise, die wir selbst in den Griff bekommen und die alleine wieder verschwindet 

2) Es handelt sich um den Beginn einer psychischen Krankheit, die durch Psychotherapie behandelt werden sollte

3) Es handelt sich um eine Krise ohne Krankheitswert, die persönliche Lösungsstrategien (Coping) jedoch übersteigt 

 

Insbesondere Variante 3 - Veränderungsprozessen, denen wir selbst nicht mehr Herr werden - kann Coaching ein Ansatzpunkt sein, um neue Perspektiven zu erschließen. Das Ziel lautet hier nicht "Heilung für Krankheit", sondern je nach Anliegen  "Verbesserung der Lebensqualität durch Veränderung eingefahrener Muster". Hierfür gilt es zunächst zu akzeptieren, dass es alleine nicht geht und einige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Gesellschaftliche Normen spielen dabei eine ebenso große Rolle, wie soziale Akzeptanz oder persönliche Prägungen im Umgang mit psychischen Krisen. 

 

STOLPERSTEIN 1: "Das ist doch gar nicht so wild."

 

Ob es der Chef ist, der die erbrachte Leistung nicht anerkennt, der Ehepartner, der jede Selbstkritik verweigert oder der "innere Kritiker", der kein Pardon erlaubt ... wie groß das Problem ist, entscheidet keine Skala, sondern das individuelle Lebensgefühl.  

 

STOLPERSTEIN 2: Alte Muster verhindern, dass das Problem ins Blickfeld kommt

 

In uns allen verankert sind unsere "inneren Antreiber". Sie wirken aus dem Unterbewusstsein und haben oft großen Einfluss auf unser Handeln, ohne dass wir es merken. Fünf Antreiber sind besonders eindrücklich und folgenschwer: Wir sollen stark sein, uns anstrengen, perfekt sein, es allen Recht machen oder immer alles schnell erledigen. Wer diesen inneren Stimmen blind folgt, wird sich selten Hilfe holen. Hier braucht es "Erlauber", mit denen wir uns Mut machen: Sich Unterstützung zu holen ist ok und kann vieles verändern. 

 

STOLPERSTEIN 3: Unterstützung bei psychischen Anliegen ist ein Tabu

 

Dieser Gedankengang ist genauso verbreitet wie überholt. Er stammt aus der Vergangenheit, als nur die Starken ihren Weg aus dem Krieg und den Trümmern fanden. Für Gefühle war angesichts globaler Krisen scheinbar keine Zeit. Dabei zeigen zahlreiche Studien heute: Was unsere Eltern und Großeltern nicht bearbeitet haben, hat auch Auswirkungen auf unser Leben und das unserer Kinder. 

 

STOLPERSTEIN 4: "Wer soll denn bitte die Lösungen für mich haben?"

 

Die Antwort auf diese Frage ist ernüchternd und gleichzeitig sehr wichtig: Niemand kennt die Lösung für dich. Sie liegt bereits irgendwo in dir parat. Wie bei einer Straßensperrung ist allerdings der Zugang versperrt und genau hier setzen Unterstützungsangebote wie Coaching an. Schon Albert Einstein erklärte: "Probleme können niemals auf dieselbe Art gelöst werden, auf die sie entstanden sind."

Das ist ein mathematisch-physikalisches Gesetz. Ein Zahnschmerz-Patient kann sich eben auch nicht selbst versorgen.

 

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